Montag, 25. März 2013

Eine dieser Nächte...

Heute ist mal wieder eine dieser Nächte, in denen ich nichts so recht mit mir anzufangen weiß, und mein Kopf sowieso nur denkt, was er will. In solchen Nächten denke ich zu viel, und selbst das schreiben fällt schwer. Ursprünglich war das schreiben mal ein Ordnungsprozess für mich, in den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass dies ein wenig verloren ging. Zwar schrieb ich trotzdem, aber das was dann da auf dem Papier blieb war nicht weniger wirr als das in meinem Kopf, und es halt nicht, irgendwelche Orientierungspunkte in meinem Kopf zu finden.
In Nächten wie dieser Zweifel ich viel, an allem, meinen Gedanken, meinen Gefühlen, meinen Leben. Ich weiß nicht, ob das noch normal ist, wenn man in einer solchen Nacht soviel zweifelt, oder ob das dann vielleicht doch nur ein leichter Überschuss an Selbstreflexion ist. Aber mein Koipf behauptet stumpf und fest, dass mir ohnehin keine andere Wahl bleibt, also zweifeln wir eine Runde.
Zweifeln wir an meinen Gedanken. Das fällt so wunderbar leicht, weil ich so vieles, was ich denke ohnehin anzweifel. Es gibt Menschen, die glauben mir das nicht, aber ich bin eigentlich ein ungeheuer unsicherer Mensch, ich bin nicht so selbstbewusst, wie viele glauben. Ich seh mich oft leider gezwungen, jeden Plan, den ich habe noch mindestens einmal zu überdenken, bei wichtigen Entscheidungen ist das dann natürlich noch viel extremer. Es entsteht ein regelrechtes Chaos in meinem Kopf, ich kann dann nicht mehr schlafen, und wenn doch, träume ich nur wirr. In solchen Zeiten müsste ich eigentlich über Tage regungslos im Bett liegen und einfach nur denken, damit jeder Gedankenstrang fein säuberlich aufgewickelt neben einem anderen liegt. Aber das geht nicht, ich ertrage mich dann selbst meistens gar nicht entsprechend lange, und versuch mich irgendwie abzulenken. Was dann meist gar nicht mal so funktioniert.
Zweifeln wir an meinen Gefühlen. Das mache ich ja ohnehin so oft. Es fällt mir schwer, Gefühle für menschen in meinem Kopf festzufassen, weil mein Gehirn leider bei der geringsten Aussicht auf Enttäuschung Spielchen mit mir spielt und Fluchtwege aufbauen will. Das macht dann meistens eher mehr kaputt, als dass es hilfreich ist. Seien wir ehrlich: Ich habe mittlerweile eine erhebliche Angst vor Enttäuschung in diesem bereich aufgebaut, und eine gewisse Angst vor Verlusten, dass kommt einfach von Geschichten die mir in der Vergangenheit passierten.Das wirklich faszinierende bei mindestens einer von diesen ist: ich kann die nicht antasten, ich kann da nichts raus ziehen, keine kreativität draus gewinnen, nicht mal für mich selbst darüber schreiben. Da blockiert in mir alles. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, dann muss ich zugeben, dass ich diese Geschichte bestenfalls in Ansätzen verarbeitet habe, sie hängt immer noch über mir wie der Felsbrocken über Tantalus' Kopf, und kommt in nächten wie diesen gerne mal raus und verhagelt mir die Stimmung, zumal ich ja auch noch so doof war, dieser Geschichte selbsttätig ein Denkmal zu bauen. Und daraus resultieren diese Ängste, wenn man einmal tief verletzt wurde, weiß man nicht, inwiefern man weitere stiche aushalten kann, deswegen versucht man, diese überhaupt erst zu vermeiden, und macht sich damit letztenendes das Leben nur noch schwerer. Ein Teufelskreis. Es hat halt jeder so sein Päcken zu tragen...
Zweifeln wir an meinem Leben. Eigentlich ist das gar nicht mal so schlecht. Ich habe gerade die Schule hinter mich gebracht, bald die Abi-Prüfungen, und bald zieh ich von zuhause aus. Daneben darf ich immernoch als Slammer in andere Städte reisen, und tolle, einfach wudnerbare neue Menschen kennenlernen.Was möchte man mehr? Und trotzdem zweifel ich in nächten wie diesen daran. Warum? Weil ich immer das Gefühl habe, im Zwischenmenschlichen, dem Bereich, der mir eigentlich am wichtigsten ist, zu scheitern. Ich meine jetzt nicht mal Freundschaften, ich denke, die Menschen, die ich als meine Freunde wähne, haben längst begriffen, dass ich nen Schaden habe und sich damit abgefunden. Ich meine im romantischen Sinne, in Liebesdingen habe ich halt einfach nie was auf die Rehie bekommen, und das stellt einem Fragen, ob man auf dem richtigen Weg ist, oder ob man irgendwann mal eine falsche Abzweigung genommen hat. Wenn ich einfach an alle diese Mädchen denke, bei denen ich nicht mal versucht habe... Das ist das schlimmste: Scheitern durch nicht versuchen. Wenn ich dann an alle denke, bei denen es an irgendetwas gescheitert ist... Ich geb mir viel zu gern die Schuld dafür, manchml jedenfalls. Es ist schon seltsam, irgendwie.
Ich bin gerade selber ein wenig verblüfft, wie offen ich - aus meiner sicht - hier schreibe. Ich muss an das Gespräch zurückdenken, dass ich am Samstagabend mit einem Zuschauer in Werl geführt habe. Ich habe dort versucht zu erklären, dass der Mensch in meinen Texten und dort auf der Bühne viel eher ich ist, als alles, was man so außerhalb von mir erlebt. Vieles bleibt halt in meinem Kopf, und vieles kann ich nicht aussprechen, viel mehr kann ich nicht ordnen, und das gibt mir zu denken, das lässt mich Zweifeln in einer Nacht wie dieser....

1 Kommentar:

  1. wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren ;)
    oder wie ich sagen würde: du brauchst brüste, dann geht alles !:D

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