Als ich los fuhr, war alles noch
anders.
Ich war nichts anderes
als eine verletzte Seele auf der Suche nach einem neuen Horizont, in
der Hoffnung dort irgendetwas zu finden, das Heilung brachte, und
Meile um Meile, Schritt um Schritt erspann ich Gedanken von einer
besseren Welt, Zeile um Zeile schrieb ich mir mein morgen, und mit
jedem Wort das ich las fand ich mich in einer ein wenig besseren Welt
wieder.
Als ich los fuhr, war
alles noch anders.
Ich weiß nicht mehr so
ganz, an wie vielen Orten ich noch war, aber ich war dort immer mit
Freude, und ich war froh über jeden Menschen, der mir dort
begegnete. Ich war nichts als eine verletzte Seele auf der Suche nach
Heilung, und es schien mir, wenn überhaupt fand ich sie hier. Und
Meile um Meile, Schritt um Schritt erspann ich mir Gedanken von
Gemeinschaft, von Gleichen unter Gleichen, die alle mit Wörtern
stiegen und fielen, und am Ende waren es dann nur Anekdoten und
gemeinsame Biere, und mit jedem Wort das ich wechselte fand ich mich
in einer besseren Welt wieder.
Als ich los fuhr, war
alles noch anders.
An manchen Abenden trug
ich Tränen in den Augen, aus Freude. Ich war froh über das was ich
tat, ich war nichts als eine verletzte Seele, die aus ihrem Leben
las, und ich war froh über jeden gleichen, der mir über den Weg
lief. Am Ende sind wir alle nur Geschichten, dacht ich, und denke ich
noch heute, und wenn sich unsere Geschichten ineinander verwoben,
dann war es schön, dann war es eine besonders Kunstvolle Stelle in
einer Geschichte.
Als ich los fuhr, war
alles noch anders.
Ich war nichts als eine
verletzte Seele auf der Suche nach einem neuen Horizont. Und
unterwegs, da fand ich Brücken über die Schluchten die die Narben
auf meiner Seele waren, und die Mut, sie zu übertreten. Und Wort und
Wort spann ich diese Brücken weiter, immer breiter, bis sie
irgendwann die ganzen Schluchten verdeckten, und Zeile um Zeile
wanderte ich auf diesen Wunden in der Idee, dass sie sich schlossen,
und Satz um Satz sponn ich weitere Fäden über diese Narben und
bedeckte sie Gedanke um Gedanke mit einer Hülle.
Als ich los fuhr, war
alles noch anders.
Ich war nichts als eine
verletzte Seele versponnen in einem Kokon aus Gedanken und Wörtern,
die sich teils der Seele entfernten, und ich erkannte zu spät, dass
ich nichts war, als eine verletzte Seele in einem Kokon, die zu spät
erkannte, dass die Wunden nur verdeckt waren, und nicht verschlossen.
Und mit jeder Zeile literarischen Fadenmauerwerks um meine Seele fand
ich mich mit meinen Gedanken alleine wieder, während meine Worte
wandern gingen. Während ich mich dort verlief, verliefen sich meine
Worte in der Welt, und ich mit ihnen, und ich fand auch hier und da
menschen, bei denen ich nicht mehr gleicher unter gleichen war,
sondern viel eher jemand, der bestenfalls da war, kaum der Rede wert
war und damit in offene Wunden traten. So schien es mir, denn
unterwegs fand ich Menschen, die tatsächlich teils bewusst in diese
Wunde traten, und gefühlt fand ich mich ehe ich mich versah in der
Schlucht statt auf der Brücke wieder.
Als ich los fuhr, war
alles noch anders.
Ich bin nichts als eine
verletzte Seele auf einem schmalen Grad zwischen Gefühlter kraft und
gefühlter Verlorenheit. Und während ich mich auf diesem Weg
verlief, der mir doch als der richtige scheint, bleibt der Gedanke,
dass ich manchmal auf diesem Weg nur zu gerne hören würde, schön,
dass du diesen Pfad gewählt hast, dass ich ganz gerne mal wieder
fühlte ich sei Gleicher unter Gleichen und nicht irgendwer, dass ich
gerne mal wieder dachte meine Wunden wären geschlossen und dass
nicht irgendwer wieder hineintritt.
Als ich los fuhr, war
alles noch anders.
Ich bin nichts als eine
verlorene Seele, die sich über jeden Menschen freut, den sie
erkennen durfte, über jeden, der mich sah.
Und das ich los fuhr,
bereue ich keine Minute.
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